Rundtour Simonswald – Höllkopf – Schultiskopf – Tafelbühl – Simonswald

Rundtour Simonswald – Höllkopf – Schultiskopf – Tafelbühl – Simonswald

Circa 18 Kilometer und 900 Höhenmeter

Eine abwechslungsreiche Rundtour von Simonswald aus, vorbei an Bauernhöfen und alten Mühlen, über Gipfel und mit tollen Ausblicken ins Tal. Der Aufstieg ist anstrengend, aber er lohnt sich. Viele Wasserläufe unterwegs, was mit Hund sehr praktisch ist. Ausgewogenes Verhältnis zwischen Singletrails und breiten Wegen. Der Weg verläuft größtenteils im Wald, teilweise auch exponiert.

Heute bin ich mal wieder in Gesellschaft unterwegs. Chrissi, meine beste Wanderfreundin, und Oscar, der Hund meiner Mutter begleiten mich. Da wir vormittags noch Online-Vorlesung haben, können wir erst danach starten. Also suche ich uns eine Tour in der Nähe, damit wir möglichst wenig Zeit für die Anfahrt brauchen. Ich erinnere mich vage, dass ich mal in Simonswald den Mühlenwanderweg gelaufen bin. Ich suche im Internet danach und stelle fest, dass er mir mit unter 10 Kilometern zu kurz ist. Wir haben etwa acht Stunden Tageslicht, die wir nutzen können. Mit Oscar muss man etwas langsamer machen, aber 15-20 Kilometer sollten drin sein. Also nehme ich den Mühlenwanderweg als Ausgangspunkt und plane drumherum. Es ist immer spannend, ins Blaue hinein zu planen. Aber schließlich habe ich eine Route zusammengestellt, die vielversprechend aussieht, und es kann losgehen.

Wir parken in Simonswald am Sägeplatz. Parkplätze sind ausreichend vorhanden. Die ersten paar Meter geht es an der Wilden Gutach entlang. Bereits hier empfängt einen frühlingshafte Landidylle mit blühenden Obstbäumen. Nach kurzer Zeit verlassen wir den Weg am Fluss und orientieren uns nach links. An einem kleinen Bach entlang durch ein Wäldchen geht es Richtung Wehrlehof. Nach nicht einmal zwei Kilometern stoßen wir auf eine alte Mühle. Dort werden verschiedene Sachen zum Verkauf angeboten, von kalten Getränken und Hofeis über selbstgemachte Marmeladen bis hin zu Holzdeko. Eigentlich wollten wir nach so kurzer Zeit noch keine Pause machen, aber so ein Hofeis lockt uns dann doch. Glücklicherweise kriegen wir genug Kleingeld für das bereitstehende Kässchen zusammen und genießen erstmal das Eis in der Sonne, bevor es weitergeht.

Dann geht es hinein in den Wald und stetig bergauf. Der Weg ist recht steil und stellenweise steinig. Wir müssen langsam machen, um Oscars Kondition ist es bergauf nicht so gut bestellt. Der Arme hat den Großteil seines Lebens an der Kette verbracht, kein Wunder also. Wir orientieren uns an seinem Tempo und machen häufig kleine Pausen, um ihm Wasser zu geben. Wir verlassen den breiteren Weg und schlängeln uns auf einem Singletrail in Serpentinen den Berg hoch. Immer wieder blockieren umgestürzte Bäume den Weg, die wir umgehen oder überklettern müssen. Einmal müssen wir Oscar sogar ein Stück tragen.

Kurz bevor wir laut Karte den Höllkopf erreichen sollten, macht der Weg einen Knick. Ein Fels, zur aktuellen Tageszeit von der Nachmittagssonne beschienen, lädt mit fantastischer Aussicht zu einer Rast ein. Wir beschließen, dass hier ein guter Platz für eine Vesperpause ist. Butterbrezeln für Chrissi und mich, Rindersehnen zum Knabbern für Oscar. Oscar scheint es hier auch zu gefallen, er schnüffelt zunächst eine Weile herum und legt sich dann in die Sonne, um sich den Bauch streicheln zu lassen. Als wir einige Zeit später aufbrechen, ist er wieder voller Energie.

Es geht weiter bergauf, zunächst zum Höllkopf, dann weiter zum Schultiskopf. Der Weg ist schmal, teilweise felsig und steil. Genau nach meinem Geschmack also. Wieder passen wir unser Tempo an Oscar an, und ich bin froh, dass wir genug Wasser für ihn mitgenommen haben. Während weiter unten regelmäßig kleine Wasserläufe den Wegesrand säumen, ist es hier oben sehr trocken und warm. Auf dem Schultiskopf gibt es eine kleine Verschnauf- und Fotopause. Auch hier ist die Aussicht wieder großartig.

Nach einem kurzen, recht kraxeligen Abstieg stoßen wir auf den Ibichkopfweg. Ab hier verläuft unsere Route auf breiten Wegen. Oscar scheinen diese Wege besser zu gefallen, er trottet nun nicht mehr geduldig hinter uns her, sondern läuft voran. Jetzt, da es nicht mehr bergauf geht, können wir das Tempo etwas anziehen. Der Weg führt ein Stück zwischen Wiesen hindurch, und wir genießen die späte Nachmittagssonne, bevor es wieder in den Wald hinein geht. Am Tafelbühl halten wir einen Moment inne. Die Sonne steht schon recht tief, und das weiche Licht schafft eine besondere Atmosphäre.

Dann beginnt der Abstieg. Auf der Karte sehen wir, dass wir zwischen verschiedenen Wegen aussuchen können. Manche der Wege sind recht steil und versprechen mit losem Erdreich und Geröll einen eher unbequemen Abstieg. Wir suchen uns an jeder Kreuzung die vielversprechendste Route aus. So ungefähr auf halber Strecke zurück ins Tal machen wir noch einmal eine kleine Pause. Oscar bekommt Wasser, und wir machen Fotos. Es dämmert mittlerweile, und der nahende Sonnenuntergang zaubert ein herrliches Farbenspiel an den Abendhimmel.

Der Weg führt uns noch ein Stück durch den Wald, bevor wir freies Gelände erreichen, gerade rechtzeitig bevor es zu dunkel wird, um sicher laufen zu können. Natürlich haben wir für alle Fälle Taschenlampen dabei, doch wir brauchen sie nicht. Wenn ich plane, bis zum Einbruch der Dunkelheit zu laufen, lege ich die Route nach Möglichkeit immer so, dass die letzten Kilometer nicht durch den Wald führen. Wir laufen zwischen Feldern und Höfen hindurch zurück in den Ort. Als wir schließlich beim Auto ankommen, ist es dunkel. Obwohl wir nur 18 Kilometer gelaufen sind, sind wir etwas erschöpft. Besonders Oscar, der sich im Auto sofort zusammenrollt und ein Nickerchen hält. Mal wieder ein gelungener Wandertag.

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